Hunderte von Griechen, Nachkommen von Flüchtlingen der Pontos-Griechen mit Deutschen und einigen Türken und mit deutschen Politikern an der Spitze,  Abgeordnete der deutschen politischen Szene, Vertreter der kurdischen Gemeinden und des Vereins der Völkermordgegner in Frankfurt/Main (gegründet von in Deutschland lebenden Türken), Sprecher der Pontos-Griechen-Vereine sowie auch der Griechischen Gemeinden, und eine große Menge Menschen versammelten sich am Samstag Nachmittag des 21. Mai 2022 im Stuttgart Stadtmitte um einen Friedensmarsch für den Völkermord an den Pontos-Griechen zu gehen. Die Veranstalter sind die „Dodekapolis“, die (zwölf) Vereine der Pontos - Griechen in Baden - Württemberg.

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Die Versammlung war am Wilhelmplatz und gegen 16 Uhr startete man den Friedensmarsch durch die Hauptachsen der Stadt. Ganz vorne spielten die pontisch-griechischen Nachkömmlinge der 4. Generation ihre Lyra, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Es folgten Vorstandsmitglieder mit Blumenkränze und Mitglieder mit ihren Vereinsfahnen.

Gleich hinter den Vereinsfahnen, folgten zuerst die deutschen Politiker, Abgeordnete der Parteien des deutschen Bundes-und Landtags sowie der griechische Generalkonsul in Stuttgart Herr Simeon Linardakis, alle zusammen hielten sie einen deutschen Spruchband: 

„Pontos, das Recht ans Gedenken“. 

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Der Friedensmarsch endete am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und für alle Völker die darunter gelitten haben. Dort wurden Reden gehalten und Kränze niedergelegt. Dr. Ioannis Moisidis vertritt die „Dodekapolis“, die Vereine der Pontos-Griechen in Baden-Württemberg und begrüßte alle Anwesenden.

Als erster begrüßte der griechische Konsul in Stuttgart, Herr Simeon Linardakis. Er betonte dass die Anerkennung des Völkermords an den Pontos-Griechen, die 1994 vom griechischen Parlament erlassen wurde, der Ansatz ist für unsere nächsten Schritte. 

Die Anwesenden begrüßte als nächste die Abgeordnete der Grünen des Landtags von Baden-Württemberg, Frau Fatime Tuncer. Sie erwähnte dass die Türkei sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und einen Kompromiss schließen muss. „Es ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der jungen Generationen die eigentlich über diesen Genozid nichts wissen. Auch in den Geschichtsbüchern steht leider nichts drin und das muss in der Türkei eingeführt werden“.

Herr Takis Mehmet Ali, Abgeordneter der SPD im Deutschen Bundestag, sagte mit starker emotionaler Belastung, dass sich manche heute hier gefragt haben woher diese Namenskombination kommt. Taki Mehmet Ali. „Vor Ihnen steht der erste und einzige Pontos-Grieche der im Deutschen Bundestag sitzt. Viele von uns sind enttäuscht als im Jahre 2016 der Genozid an die Armenier anerkannt worden ist in Deutschland. Viele haben sich vielleicht auch etwas verraten gefühlt warum das nicht bei uns passiert ist. Ich kann eins versprechen. Jetzt ist jemand da das nochmal ansprechen kann. Wir sind der Flügel und wir können vorgehen und ich werde dafür mein Bestes geben soweit ich kann. Ich verspreche es heute hier“. 

Herr Bernd Riexinger, Abgeordneter im Bundestag der Linken, sagte dass die Türkei sich weigert die Geschehnisse von damals anzuerkennen. Ich glaube, wir lassen es nicht zu dass das Thema Erdogan entgeht. Wir wissen aus unserer schmerzhaften Erfahrung in Deutschland dass wenn man seine Geschichte nicht verarbeitet, und auch nicht an diejenigen denkt die gelitten haben, ist man gezwungen dies zu wiederholen, sogleich ein Blick auf die Türkei und den Umgang mit den Kurden heute. Deshalb darf Deutschland nicht akzeptieren wie Erdoğan mit dem Gedenken der Pontos-Griechen fertig wird, und wie er heute die Kurden behandelt.

Darum unterstützen wir ausdrücklich dass die Bundesregierung den Völkermord an den Pontos-Griechen endlich anerkennen muss. 

Dann folgte Frau Done Gunduz mit ihrer Rede, vom Verein der Völkermordgegner. Sie erwähnte dass sie den Kampf der Pontos-Griechen unterstützen um die Anerkennung aller Genozide der Türken an die Armenier, Assyrer und Pontos-Griechen. „Wir fordern von der türkischen Republik die Anerkennung des Völkermords an den Pontos-Griechen von 1919, mit allen Folgen die Anerkennung mit sich bringt. 

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Wir fordern von der Bundesregierung den Genozid an den Pontos-Griechen als ein historisches Verbrechen anzuerkennen, dieses Thema seit den Zeiten des 1. Weltkriegs“.

Danach begrüßte die Vertreterin der kurdischen Gemeinde in Deutschland Frau Simel Sever. Sie hat ihre Solidarität in den Kampf der Pontos-Griechen für eine internationale Anerkennung des Genozids ausgedrückt.

Es folgte die Niederlegung der Kränze, vom Repräsentanten des griechischen Staates, den Repräsentanten der deutschen Parteien, der griechischen Gemeinde, und der Pontos-Griechen Vereine. 

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Zum Schluss der Veranstaltung begrüßte die Repräsentantin der pontischen Vereine von Baden-Württemberg, Frau Eleni Sidiropoulou, die unter anderem noch erwähnte: die Griechen aus Pontos, aus Thrakien, aus Ionien, die Armenier, die Assyrer und Aramäer, haben das große und bis heute unbestrafte Verbrechen des Völkermords bis tief in ihren Wurzeln erlebt. Mit voller Wucht übt weiterhin dieser Täter das Werk aus, dass ihm seine Staatsführer gelehrt haben. Indem er in der Tat all das umsetzt was er in der Vergangenheit erfahren hat, verbindet er noch ein Kettenglied der Genozide und somit begeht er heutzutage den Genozid des kurdischen Volkes.

Am Ende der Veranstaltung spielten die pontischen Lyraspieler vor dem Mahnmal des Holocaust das Lied „ich verlor meine Heimat, ich weinte und es schmerzte“.

Abschliessend legten die Anwesenden Blumen nieder in Erinnerung an die Opfer des Genozids der Pontos-Griechen. 

Im Name von „Dodekapolis“

Dr. Ioannis Moisidis -­ Eleni Sidiropoulou 

Textverarbeitung und Übersetzung: Georgios Nikolaidis